Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Jede Zelle des Körpers benötigt es in kleinen Mengen. Jodmangel ist ein weltweites Problem. Es können daraus schwere Krankheiten und Störungen resultieren, wie Schädigung der Hirnentwicklung im Mutterleib, intellektuelle Defizite und Kropfbildung.
Eine Unterversorgung mit Jod führt nach neuesten Untersuchungen auch zum erhöhten Risiko für Brust-, Gebärmutter-, Eierstock- und Prostatakrebs. Auch die Hashimotothyreoiditis, Multiple Sklerose, Parkinson, unerfüllter Kinderwunsch, depressive Verstimmungen, Haarausfall und Zyklusstörungen werden mit einem Mangel an Jod in Verbindung gebracht.
Untersuchung im Vollblut oder im Serum?
Die genaue Verteilung von Jod zwischen intra- und extrazellulären Kompartimenten ist nicht so gut dokumentiert wie bei Elektrolyten. Der größte Anteil des körpereigenen Jods (etwa 70 – 80%) wird in der Schilddrüse und den Reproduktionsorganen gespeichert, was den intrazellulären Anteil widerspiegelt.
Es ist davon auszugehen, dass der Hauptanteil des Jods intrazellulär vorliegt, während ein kleiner Teil extrazullulär (im Serum) zirkuliert.
Die Untersuchung von Jod im Vollblut und im Serum kann somit unterschiedliche Aussagen liefern, da diese beiden Materialien verschiedene Aspekte des Jodstoffwechsels im Körper widerspiegeln. Beide Untersuchungen werden von der Laborgemeinschaft für ganzheitliche Medizin angeboten.
Jod im Vollblut
Die Messung von Jod im Vollblut umfasst sowohl den zellulären als auch den extrazellulären Anteil. Das bedeutet, dass das Jod, das sich innerhalb der Blutzellen befindet, genauso erfasst wird wie das Jod im Plasma. Diese Methode gibt einen umfassenderen Überblick über den gesamten Jodgehalt im Blut und kann daher eher die langfristige Jodversorgung im Körper widerspiegeln. Der Vorteil der Vollblutmessung ist, dass sie nicht nur den aktuellen Jodstatus im Blutserum widerspiegelt, sondern auch den in den Zellen gespeicherten Jodbestand. Das ist besonders relevant, da viele wichtige biologische Funktionen von Jod intrazellulär ablaufen.
Vollblutmessungen sind nützlich, wenn man eine detailliertere Analyse des Jodstatus über einen längeren Zeitraum wünscht, z. B. bei der Untersuchung chronischer Jodmangelzustände.
Jod im Serum
Die Jodmessung im Serum erfasst nur den extrazellulären Anteil des Jods, also das Jod, das frei im Blutplasma zirkuliert. Diese Methode zeigt eher den kurzfristigen Jodstatus und ist somit ein Indikator für den aktuellen Jodgehalt, der durch die letzte Nahrungsaufnahme beeinflusst werden kann. Das Serumjod gibt also hauptsächlich Aufschluss über den momentanen Jodspiegel und kann von Tageszeit, Flüssigkeitsaufnahme und Ernährung variieren.
Serummessungen eignen sich besser, um akute Veränderungen im Jodstatus zu verfolgen oder um die Wirkung von Jod-Supplementierung kurzfristig zu beobachten.
Jodrezeptorblockade
Die Jodblockierung durch Halogene ist ein wichtiges Thema in der Betrachtung des Jodhaushalts im Körper, insbesondere bei der Analyse von Serum- und Vollblutspiegeln. Halogene, wie Brom, Chlor und Fluor, können die Aufnahme von Jod in die Zellen beeinträchtigen und dadurch den Jodstatus auf verschiedenen Ebenen stören. Dies kann sich sowohl auf den gemessenen Serumspiegel als auch auf den Jodspiegel im Vollblut auswirken.
Mechanismus der Jodblockierung durch Halogene
Halogene (Brom, Chlor, Fluor und Iod) sind chemisch verwandt und können sich gegenseitig in bestimmten biologischen Prozessen verdrängen, da sie ähnliche chemische Eigenschaften aufweisen. Das bedeutet, dass Halogene in der Lage sind, um die Aufnahme durch dieselben Transportwege in den Zellen zu konkurrieren. Bei erhöhten Konzentrationen von Halogenen kann dies zu einer Jodblockade führen.
Funktionsweise der Blockierung
Jodtransport in die Zellen: Jod gelangt über spezialisierte Transportproteine, wie den Natrium-Jodid-Symporter (NIS), in die Zellen, insbesondere in die Schilddrüsenzellen. Dieser Transporter ist jedoch nicht spezifisch nur für Jod, sondern kann auch andere Halogene wie Brom und Fluor aufnehmen. Wenn diese Halogene im Blut erhöht sind, konkurrieren sie mit Jod um die Aufnahme in die Zellen.
Resultat: Ist die Konzentration von Halogenen im Blut erhöht, können sie den Eintritt von Jod in die Zellen verhindern oder behindern. Dies führt dazu, dass weniger Jod in den Zellen gespeichert wird, was sich auf verschiedene Laborwerte auswirkt.
Auswirkungen auf die Jodmessung
Wenn Halogene die Aufnahme von Jod blockieren, sieht man oft eine typische Konstellation der Jodspiegel im Serum und im Vollblut:
- Erhöhter Jodspiegel im Serum: Da Jod nicht effizient in die Zellen aufgenommen wird, bleibt es länger im zirkulierenden Blutplasma, was zu einem erhöhten Serumjodspiegel führen kann. Das Serum misst vor allem den Anteil des Jods, der frei im Blut zirkuliert und nicht in den Zellen aufgenommen wurde. Bei einer Halogenblockade bleibt dieses Jod gewissermaßen „gefangen“ im Serum.
- Niedrigerer Jodspiegel im Vollblut: Da Jod nicht effektiv in die Zellen, insbesondere in die roten Blutkörperchen, gelangen kann, zeigt der Vollblutjodspiegel tendenziell niedrigere Werte. Der Jodgehalt in den Zellen, der durch Vollblut gemessen wird, ist somit reduziert, obwohl das Jod im Serum erhöht ist.
Halogene und ihre Wirkung im Stoffwechsel
Brom: Bromid kann die Jodaufnahme in die Schilddrüse signifikant behindern. Hohe Bromidwerte, die aus Umweltquellen (z.B. Flammschutzmittel) oder über die Nahrung (z.B. bestimmte Backwaren) stammen, konkurrieren mit Jod an den Transportern.
Chlor: Chlorid, z.B. aus chlorhaltigem Wasser, kann ebenfalls auf ähnliche Weise wie Brom und Fluor Jod in seiner Funktion verdrängen, auch wenn die Effekte weniger stark sind.
Fluor: Fluorid, häufig in Trinkwasser und Zahnpflegeprodukten vorhanden, hat ebenfalls die Fähigkeit, Jodaufnahme zu blockieren. In einigen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Fluoridbelastung und beeinträchtigtem Schilddrüsenstoffwechsel beobachtet.
Der Jodsättigungstest
Neben der Joddiagnostik im Serum und im Vollblut gibt es noch die Jodmessung im Spontanurin. Die aktuell beste und sicherste Methode, einen möglichen Jodmangel nachzuweisen, ist der von Lynn Farrow in ihrem Buch „Die Jodkrise“ beschriebene Jodsättigungstest. Er wurde von den amerikanischen Ärzten Dr. Bownstein und Dr. Abraham entwickelt.
Der Test beruht darauf, dass der Großteil (mehr als 90%) einer zu Testbeginn oral eingenommenen Menge von 50 mg Jod (in Form von elementarem Jod und Jodid) innerhalb von 24 Stunden wieder über den Urin ausgeschieden wird, wenn der Körper ausreichend mit Jod versorgt ist.
Im Fall eines Jodmangels verbleibt ein erheblicher Anteil der eingenommenen Dosis im Körper. Die Jodkonzentration im Harn fällt dann entsprechend niedriger aus.
Testablauf
- Nach dem ersten Morgenurin werden 50 Milligramm Jod in Form von 4 Tabletten Jodoral (erhältlich im Internet) oder alternativ 8 Tropfen Lugolsche Lösung 5%ig, mit einem Glas Wasser eingenommen.
- Von diesem Zeitpunkt an bis zum nächsten Morgenurin jeden Urin sammeln (24-Stundenurin).
- Von der Urinmenge 10ml in die Urinmonovette füllen und mit dem Auftragsbogen in die Laborgemeinschaft für ganzheitliche Medizin senden. Dazu muss die Gesamtmenge des Urins vermerkt werden und dass es sich um den Jodsättigungstest handelt.
Kontraindikationen
Für diese Untersuchung mit der Hochdosis Jod gibt es einige wenige Kontraindikationen:
- aktive heiße Knoten (autonomes Adenom)
- Hyperthyreose
- akuter Schub einer Hashimnoto-Thyreoiditis
- Vorliegen einer Niereninsuffizienz – GFR unter 30
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit einem Eisenmangel, einem Körpergewicht von unter 50 kg, Jodempfindlichkeit, Schwangerschaft und Stillzeit.
Interpretation der Ergebnisse
Ausreichend Jod ist immer dann vorhanden, wenn mehr als 90 % der eingenommenen Jodmenge wieder ausgeschieden werden.
Patientin, 32 Jahre, mit starker Zystenbildung in der Brust und der Gebärmutter, scheidet von der Testdosis Jod (50 mg) nur 56,4 % wieder aus. Das ist ein deutlicher Hinweis auf einen Jodmangel in den Körperzellen.
JOD BALANCE:
Die natürliche Mikronährstoffkombination bei Jodmangel
JOD BALANCE ist eine sorgfältig zusammengestellte Mikronährstoffkombination, die aus Jod und dem wichtigen Cofaktor Provitamin A (Betacarotin) besteht. Die Basis für diese Formel bildet das hochwertige BIO Seagreen Kelp Pulver, das aus mehreren Anbaugebieten Großbritanniens und der nordischen Region stammt. Die Algen werden dabei nicht kultiviert, sondern wild und nachhaltig geerntet, was ihre Reinheit und natürliche Qualität gewährleisteten.
Neben dem Jod, das eine Schlüsselrolle bei der Regulation der Schilddrüsenfunktion spielt, liefert JOD BALANCE auch Beta-Carotin ein hochwirksames Antioxidans, das fermentativ durch den Pilz Blakeslea trispora hergestellt wird. Dieses Beta-Carotin stammt aus einer natürlichen Quelle und wird durch innovative biotechnologische Prozesse gewonnen, was seine Reinheit und Wirksamkeit sichern.
Die Kombination von Jod und Vitamin A (Beta-Carotin) bietet besonders bei Schilddrüsenproblemen entscheidende Vorteile. Studien zeigen, dass Vitamin A die Jodaufnahme in die Schilddrüse fördern und die Schilddrüsenfunktion positiv beeinflussen kann. Das Zusammenspiel dieser beiden essenziellen Nährstoffe unterstützt nicht nur die normale Funktion der Schilddrüse, sondern trägt auch zur allgemeinen hormonellen Balance und zu einer gesunden Stoffwechselregulation bei.
Mit JOD BALANCE erhältst Du somit eine wissenschaftlich fundierte, natürliche Unterstützung für Deine Schilddrüsengesundheit, die auf hochwertigen, nachhaltig gewonnenen Rohstoffen basiert.
Quellen:
World Health Organization (WHO), UNICEF, ICCIDD – Iodine deficiency in Europe: A continuing public health problem (2007)
Zimmermann, M.B., et al. (2004). Assessment of iodine status: Current methods and future prospects. Thyroid
Pearce, E.N., Andersson, M., & Zimmermann, M.B. (2013). Global Iodine Nutrition: Where Do We Stand in 2013?
Delange, F. (2000). The role of iodine in brain development. Proceedings of the Nutrition Society:
Zimmermann, M.B., et al. (2012). Vitamin A Deficiency and Thyroid Function. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism.
Zimmermann, M.B. (2007). The Influence of Vitamin A on Thyroid Function in Endemic Goitre. Journal of Nutrition.